Moderne Alltagshilfen gleichen Schwächen & Behinderungen aus

Viele täglichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel das morgendliche Aufstehen und Ankleiden, das Waschen oder auch die Einnahme der Mahlzeiten sind für die meisten Menschen so selbstverständlich, dass sie gar nicht mehr bewusst wahrgenommen werden. Doch gibt es auch Menschen, die durch Krankheit, Behinderung oder Gebrechen des hohen Alters so geschwächt und eingeschränkt sind, dass schon der Besuch der Toilette oder das simple Aufrichten im Bett zur Herausforderung wird.

In diesem Fall sind es moderne Alltagshilfen in verschiedensten Formen und Funktionen, welche die alltäglichen Tätigkeiten wieder aus eigener Kraft möglich machen. So können viele Hürden bei der Bewegung, beim Essen und Trinken oder bei der Benutzung von Bad und Dusche sowohl für Pfleger, Patienten als auch private Nutzer umgangen werden.

Mit Bewegungshilfen die Eigenmobilität unterstützen

Einfache Bewegungsabläufe, wie das morgendliche Aufstehen stellen altersschwache oder motorisch eingeschränkte Personen bereits vor große Probleme. Mit entsprechenden Bewegungshilfen lassen sich diese Vorgänge nicht nur unterstützen - sie dienen gleichzeitig dem Muskelaufbau. Aufrichtehilfen, wie Bettleitern oder Bettgestänge mit Haltegriffen können deshalb in die Bewegungstherapie eingebunden werden. Höhenverstellbare Bettgriffe, die unter der Matratze befestigt werden können, sind ein weiteres Mittel, damit Patienten sich eigenständig aufsetzen können.

Für Menschen, die trotz eingeschränkter Beweglichkeit noch selbst ihren Haushalt führen können, bieten sich rutschfeste Trittstufen an. Diese werden in verschiedenen Varianten, bspw. auch mit hohen Haltegriffen angeboten und können genutzt werden, um höher gelegene Bereiche des Wohnraums zu erreichen. Gerade bei Tätigkeiten wie Fensterputzen oder dem Ein- und Ausräumen von Schränken und Regalen kann so das Risiko eines Sturzes deutlich vermindert werden.

Sicher und gestützt sitzen und liegen

Selbst das Sitzen oder Liegen kann für alte oder kranke Menschen unbequem oder anstrengend sein. Rückenstützkissen können problemlos an den meisten Stühlen befestigt werden und unterstützen eine anatomisch korrekte Sitzhaltung, wodurch Wirbelsäule und Rückenmuskeln entlastet werden. Zum Sitzen im Bett oder auf anderen Liegeflächen können Rückenstützen eingesetzt werden. Diese rutschfesten, stabilen Gestelle lassen sich je nach Modell in verschiedene Sitzpositionen einstellen.

Besonders praktisch für das Umsetzen von stark bewegungseingeschränkten Patienten sind Drehscheiben mit Sitzpolsterung. Pflegekräfte können Patienten helfen, sich auf diese Scheiben zu setzen und diese dann per eingebautem Handgriff mit geringem Kraftaufwand drehen und neu positionieren. Spezielle Anti-Rutschbezüge verhindern unbeabsichtigte Bewegungen der Scheiben.

Was das bequeme Liegen angeht - vor allem für Personen, die den ganzen Tag im Bett verbringen müssen - können Bettverkürzer dafür sorgen, dass Patienten in einem zu großen Pflegebett wegrutschen. Auf diese Weise wird auch die Druckbelastung - vor allem im Gesäßbereich - verringert. Die gepolsterten Bettverkürzer sind mit Kunstleder überzogen und können je nach Modell auf die gewünschte Größe eingestellt oder in festen Größen gekauft werden. Zusätzlich können Seitengitterpolster an Pflegebetten angebracht werden, um bspw. Patienten mit unruhigem Schlaf vor Verletzungen zu schützen und zu verhindern, dass diese aus dem Bett fallen.

Mit Anziehhilfen "anstrengende" Kleidungsstücke bewältigen

Wenn man sich aufgrund von Verletzungen oder anderen Beschwerden nicht mehr gut bücken kann, wird das Anziehen von Strümpfen oder Strumpfhosen zur anspruchsvollen Herausforderung. Spezielle Anziehhilfen mit Handgriffen und langen Stielen machen es bewegungseingeschränkten Personen möglich, diese Kleidungsstücke im Stehen anzuziehen und verringern so auch die Sturzgefahr.

Alltagshilfen zum Öffnen widerspenstiger Verschlüsse

Wer schon einmal mit vor Anstrengung hochrotem Gesicht den festsitzenden Drehverschluss eines Einweckglases öffnen musste, kann sich vorstellen, wie schwer dies alten oder behinderten Menschen fallen muss. Neben der fehlenden Kraft besteht zudem noch die Gefahr, sich bspw. an Kronkorken oder anderen Verschlüssen von Dosen und Flaschen zu verletzen.

Eine Vielzahl von Alltagshilfen macht es möglich, diese alltäglichen Hürden ohne großen Kraftaufwand und ohne Verletzungsrisiko zu bewältigen. Spezielle Verschlussöffner aus weichem Gummi sind passend für viele Gefäße geformt und besitzen Kerben an der Innenseite. Diese Kerben oder Rillen greifen den Verschluss fest, während eine strukturierte Oberfläche des Verschlussöffners für sicheren Griff sorgt.

Zum Öffnen von Dosen mit Zugringen werden ebenfalls spezielle Öffner angeboten. Diese Dosenöffner aus Kunststoff arbeiten mit Hebelwirkung - man kann sie einfach in den Verschluss einhaken und diesen aufziehen.

Um die zu öffnenden Gefäße sicher aufzustellen, empfehlen sich Anti-Rutsch-Unterlagen. Diese haften beidseitig auf trockenen, wie glatten Oberflächen und verhindern, dass bspw. ein Marmeladenglas beim Öffnen durch die Krafteinwirkung wegrutscht. Neben fertigen Matten in verschiedenen Größen gibt es auch solche, die auf eine beliebige Größe zugeschnitten werden können.

Wenn Sie Fragen zum Angebot der diversen Alltagshilfen haben, können Sie uns gern jederzeit eine E-Mail schreiben oder unser freundliches Service-Team anrufen. Wir wünschen Ihnen Gesundheit und alles Gute - an allen Tagen!

Autor: Matthias Protzel
Matthias Protzel
Viele unserer Blogbeiträge stammen aus der Feder des selbstständigen Hamburger Autoren Matthias Protzel, der einst seinen Zivildienst beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes absolvierte und sich seitdem ein aktives Interesse an medizinischen Themen bewahrt hat. Heute bietet er als Freelancer „Northern Blue" professionelle Texte aller Art an und schreibt im Auftrag von Medicalcorner24 über verschiedenste Gesundheitsthemen.